Wohnungsabsperrventil: Gemeinschaftseigentum oder Sondereigentum?

 

Muss die Heizung oder die Spülmaschine repariert werden, ist das Absperrventil von Bedeutung: Es stoppt den Durchfluss von Wasser oder Gasen. Spätestens, wenn es kaputt ist, werden Sie sich fragen: Gehören Wohnungsabsperrventile zum Gemeinschaftseigentum oder zum Sondereigentum? Das und mehr über Absperrventile erfahren Sie hier.

Was sind Absperrventile und wozu gibt es sie?

Früher oder später kommt jeder Wohnungseigentümer damit in Kontakt: Mit dem Wohnungsabsperrventil. Grundsätzlich dienen Absperrventile dazu, Rohrleitungen kontrolliert zu öffnen und zu schließen. So wird der Wasser- oder Gasfluss gestoppt. Diese Funktion ist wichtig, wenn etwa Geräte oder Rohre repariert werden müssen.

Sie finden Absperrventile an Heizungen im Sondereigentum oder Gemeinschaftseigentum, an Trinkwasserinstillationen, Solarapparaturen oder Kühlanlagen. Der Wasser- und Gasdurchfluss lässt sich mit einem Absperrventil nicht nur stoppen, sondern auch regulieren.

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Diese Wohnungsabsperrventile sind Gemeinschaftseigentum

Wenn es ums Geld geht wird die Frage relevant, ob Absperrventile, etwa für Heizungen, zum Gemeinschaftseigentum oder zum Sondereigentum gehören. Die Antwort ist: Es kommt darauf an. Wenn Sie das gesamte Gebäude oder zumindest einen Teilbereich absperren, sind Absperrventile Gemeinschaftseigentum (vgl. BGH vom 26.10.2012 – Versorgungsleitungen: V ZR 57/12). So wie beispielsweise Aufzüge, Keller oder tragende Wände einer Wohnanlage dienen sie zur Nutzung und Sicherheit der gesamten Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) und gehören allen Eigentümern.

Bauliche Veränderungen am Gemeinschaftseigentum benötigen in den meisten Fällen die Mehrheit aller Eigentümer. Für die Verwaltung des Gemeinschaftseigentums ist eine WEG-Verwaltung zuständig.

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Absperrventile, welche nur Rohre und Leitungen einer Wohnung absperren, sind Sondereigentum. Sie dürfen mit Ihrem eigenen Absperrventil also machen was sie wollen, solange Sie nicht die Sicherheit der übrigen Wohnungen gefährden.

Allerdings müssen Sie auch zahlen, wenn das Absperrventil repariert oder ersetzt werden muss. Für die Kosten der Absperrventile im Gemeinschaftsbereich kommt die gesamte Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) anteilig nach Gemeinschaftseigentumsanteilen auf.

Tipp: Absperrventile müssen regelmäßig gewartet werden, um Wasserschäden durch undichte Ventile zu vermeiden. Für Wasserabsperrventile im Gemeinschaftseigentum ist der WEG-Verwalter zuständig, für Ihr Sondereigentum übernehmen wir die Verantwortung.

Übrigens: Wasser- und Gasleitungen, die bis zum ersten Absperrventil einer Wohnung verlaufen, gehören ebenfalls zum Gemeinschaftseigentum. Alle Leitungen und Rohre dahinter sind Sondereigentum.

Es gibt verschiedene Arten von Absperrventilen im Gemeinschaftseigentum und im Sondereigentum

Unterschieden werden manuelle und elektromagnetisch zu bedienende Wohnungsabsperrventile im Gemeinschaftseigentum und im Sondereigentum. Manuelle Ventile besitzen eine Spindel oder ein Handrad zur Regulierung von Strömungen, elektromagnetische Ventile einen Ventilantrieb. Grundsätzlich gibt es vier Arten von Absperrventilen, die für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden:

  • Durchgangsventil: Beim Durchgangsventil liegen Ein- und Austritt für Flüssigkeiten oder Gase in gleicher Richtung. Das Ventil wird oft an Heizungsrohren zur Temperaturregelung eingesetzt.
  • Eckventil und Freistromventil: Eckventile haben einen Ein- und Austrittswinkel von 90 Grad, bei Freistromventilen liegen Ein- und Austrittsrohr im 180-Grad-Winkel zueinander. Das Ventil selbst ist im 45-Grad-Winkel angebracht. Beide Ventile sorgen für einen geringeren Druckverlust als das Durchgangsventil, sie werden etwa für Spülmaschinen verwendet.
  • Drei-Wege-Ventil: Bei dieser Sonderform verbinden sich zwei Eintrittsrohre zu einem Austrittsrohr. Es dient zum Mischen von zwei Strömungen und wird ebenfalls oft zur Temperaturregelung an Heizungen eingesetzt.
  • Kombiniertes Freistromventil (KFR-Ventil): Dieses Ventil ist eine besondere Art des Freistromventils. Durch einen Rückflussverhinderer wird verhindert, dass Wasser zurück in die Leitung fließt. Daher wird es häufig bei Trinkwasserleitungen eingesetzt und sitzt hinter dem Wasserzähler. 

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