Mietausfallversicherung: Wie sinnvoll ist sie?

 

Es passiert leider immer wieder: Mieter zahlen die Miete nicht und machen sich aus dem Staub. Um den finanziellen Schaden zu mindern, gibt es eine Mietausfallversicherung. Doch wie sinnvoll ist diese wirklich? Erfahren Sie hier, in welchen Fällen die Versicherung greift und ob Sie sich diese auch sparen können.

 

mietausfall versicherung

 

Was deckt eine Mietausfallversicherung ab?

Mit einer Mietausfallversicherung sichern Sie sich für den Fall ab, dass Ihr Mieter die Miete nicht zahlt – etwa, weil er arbeitslos wird, familiäre Probleme hat oder schlicht nicht zahlen will. Die meisten Versicherer decken einen Mietausfall von drei bis maximal 24 Monaten ab. Für diesen Zeitraum werden Kaltmiete und anfallende Nebenkosten ersetzt. Die Kosten sind jedoch oft auf einen Höchstbetrag gedeckelt. Leerstand und Mietansprüche nach dem Tod des Mieters sind meist nicht abgedeckt.

Optional können Sie den Versicherungsschutz auch auf Sachschäden ausweiten. Mit einer Klausel für Mietnomadentum werden dann auch Mietausfälle ersetzt, die entstehen, wenn sogenannte Mietnomaden die Wohnung verwüstet haben und eine Sanierung vor der Neuvermietung notwendig ist (Mietnomdenversicherung). Auch andere Kosten, die durch Ungezieferbefall und Zerstörung der Wohnung entstehen, übernimmt dann die Versicherung.

 

Je nach Vertragsabschluss sind neben dem Mietausfall auch folgende Schäden versichert:

  • aufräumen und entsorgen von Sperrmüll
  • einlagern von Möbeln
  • renovieren oder sanieren
  • Mietausfall während der Instandsetzung
  • Desinfektion der Mietsache

 

Wie funktioniert eine Mietausfallversicherung und was sind Bedingungen für die Zahlung?

Sie schließen die Mietausfallversicherung in der Regel vor Beginn eines neuen Mietverhältnisses ab. Während eines laufenden Mietvertrages können Sie zwar ebenfalls die meisten Mietausfallversicherungen abschließen, dann dauert es jedoch meist ein paar Monate, bis diese greift. So sichert sich der Versicherer davor ab, dass Vermieter erst bei entstandenem Schaden unterschreiben. Der Vertrag darf dann außerdem nicht gekündigt und alle Mieten müssen bisher fristgerecht beglichen sein. Die Laufzeit der Versicherung liegt oft bei nur zwölf Monaten.

 

Unser Tipp: Zahlungsunwillige Mieter sollten Sie trotz Versicherung schnell loswerden. Bei Mietrückständen sind fristgerechte oder fristlose Kündigungen möglich.

 

Bedingung für den Versicherungsabschluss ist meist eine positive Bonitätsprüfung Ihres neuen Mieters. Der Versicherer zahlt in der Regel auch erst dann, wenn Sie als Vermieter die Mietkaution zur Kostendeckung aufgebraucht haben. Hat Ihr Mieter eine Haftpflichtversicherung, die auch Schäden an der Mietsache abdeckt, übernimmt diese den Schaden.

Sie müssen zunächst alle rechtlich möglichen Schritte eingeleitet haben, um die Mietzahlung einzutreiben – dazu zählen etwa Abmahnungen und Räumungsklagen. Die Kosten für Rechtsmittel zahlt die Mietausfallversicherung allerdings nicht, wenn Sie diesen nicht dazu gebucht haben. Auch wenn der Mieter nach Mietausfall nicht mehr aufzufinden ist, zahlen viele Versicherer nicht. Einige Mietausfallversicherungen greifen sogar erst dann, wenn Sie Ihrem Mieter gekündigt haben.

Bei vielen Versicherern müssen Sie außerdem eine Selbstbeteiligung von drei Monatsmieten oder 20 Prozent Eigenbeteiligung zahlen.

 

Was kostet eine Mietausfallversicherung?

Eine reine Mietausfallversicherung, die nur den Mietausfall abdeckt, kosten meist mindestens 100 Euro im Jahr. Wollen Sie Sachschäden, Rechtsmittel oder andere Leistungen mitversichern, können die Kosten auf fünf Prozent der Jahreskaltmiete steigen. Sie können die Kosten nicht auf Ihre Mieter umlegen. Durch Vereinbarungen zur Selbstbeteiligung lassen sich die Kosten jedoch senken.

 

Unser Tipp: Kosten für eine Mietausfallversicherung können Sie als Werbungskosten geltend machen.

 

 

Alternativen zur Mietausfallversicherung

Mietfactoring: Mietfactoring funktioniert im Prinzip ähnlich wie eine Mietausfallversicherung. Sie übertragen dabei das Mietausfallrisiko auf ein Factoring-Unternehmen. Zahlt der Mieter die Miete nicht, erstattet das Unternehmen den Betrag, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Die Gebühren sind abhängig von der Bonität des Mieters und liegen meist zwischen drei und sechs Prozent der Warmmiete.

Überprüfung des Mieters: Für viele Vermieter gehört es eh dazu: die gründliche Überprüfung der Bonität des Mieters. Lassen Sie sich kurz vor Abschluss des Vertrages Selbstauskunft, Schufa-Auskunft und Mieterbescheinigung zeigen, ist es unwahrscheinlich, dass Sie auf Mietnomaden hereinfallen.

 

Unsere Experten der Hausverwaltung upmin übernehmen neben Wohnungsbesichtigungen, Mietvertrag und mehr auch die Bonitätsprüfung Ihres Mieters! So sind Sie auf der sicheren Seite und müssen sich selbst nicht darum kümmern.

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Wie sinnvoll ist eine Mietausfallversicherung?

Überlegen Sie es sich gut, ob Sie durch eine Mietausfallversicherung Ihre Mieteinnahmen mindern wollen. Versicherungen sind immer dann sinnvoll, wenn diese finanzielle Notlagen verhindern können. Allerdings sind die meisten Mietausfallversicherungen an so viele Bedingungen geknüpft, dass es fraglich ist, ob der Nutzen wirklich groß ist.

Eine Mietausfallversicherung können Sie in der Regel nur abschließen, wenn Ihr Mieter zuvor ordentlich seine Miete gezahlt und eine negative Schufa-Auskunft hat. Das ist jedoch schon ein Hinweis dafür, dass Sie wahrscheinlich keine großen Probleme mit dem Mieter bekommen – oder im Fall von nicht gezahlten Mieten das Problem durch ein ernstes Gespräch oder eine Abmahnung lösen können. Der Bund der Versicherten rät privaten Vermietern daher auch von einer solchen Versicherung ab.

Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, prüfen und vergleichen Sie die Bedingungen verschiedener Mietausfallversicherungen gründlich, um die für Ihren Fall am besten geeignetste zu finden.

In vielen Fällen lohnt sich eine Mietausfallversicherung kaum. Denn unsere Experten der Hausverwaltung upmin übernehmen eine gründliche Überprüfung Ihrer Mieter. Überlegen Sie es sich also gut, ob Sie durch eine Versicherung Ihre Mieteinnahmen schmälern wollen.

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