Ein Einfamilienhaus – das ist der Traum vieler. Vor allem junge Familien möchten ihr Glück mit dem Kauf eines Eigenheims krönen. Ein Secondhand-Haus ist besonders attraktiv. In der Regel können die neuen Besitzer schnell einziehen, und der Traum von den eigenen vier Wänden auf dem eigenen Grund und Boden wird so schnell wahr. Damit der Traum nicht zum Albtraum wird, sollten Sie aber vor dem Kauf gründlich recherchieren. Wir klären Sie auf, worauf Sie zu achten haben.
Der Kauf eines Einfamilienhauses ist weniger ein nüchterner Geschäftsabschluss als vielmehr eine sehr emotionale Angelegenheit. Oft ist es Liebe auf den ersten Blick. Dieses Haus soll es sein und kein anderes. Verständlich. Aber da Liebe bekanntlich blind macht, sollten Sie bei der Wahl Ihres Eigenheims besondere Vorsicht walten lassen.
Einfamilienhaus: Gute Lage beeinflusst Wiederverkaufswert
Die Lage Ihres zukünftigen Eigenheims ist ein wichtiges Kriterium. Ein Einfamilienhaus mitten im Nirgendwo ohne adäquate Infrastruktur ist nicht für jeden reizvoll. Im Gegenteil. Es könnte später schwierig werden, solch eine einsame Immobilie wieder zu einem guten Preis zu verkaufen.
Achten Sie bei der Wahl Ihres neuen Eigenheims darauf, dass es über gute Anbindungen verfügt. Folgende Fragen sollten Sie sich in puncto Lage vorab stellen:
- Gibt es Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte in der Region?
- Finden sich im nahen Umkreis Kita, Kindergarten und Schulen?
- Ist eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gegeben?
- Ist die Lage ruhig oder gibt es Lärm aufgrund von Gewerbe, Sportplatz, Straßen- oder Eisenbahnverkehr etc.?
- Gibt es weitere Bebauungspläne in der Nachbarschaft, die störend sein könnten (Bebauungsplan einsehen)?
- Bestehen Risiken aufgrund von Hochwasser?
Können Sie alle Fragen positiv beantworten? Perfekt. Wenn nicht, sollten Sie genau abwägen, wie gut Sie über viele Jahre hinweg mit einem Lebensqualitätsdefizit wie beispielsweise Dauerlärm leben können.
Zustand der Immobilie: sehr gut oder mangelhaft?
Auch wenn das Einfamilienhaus Ihrer Wahl top aussieht, heißt das nicht, dass es sich auch in einem Top-Zustand befindet. Mängel können Laien meist nicht auf den ersten Blick erkennen. Ein gewissenhafter und seriöser Makler wird Sie sicher auf alle Fehler und Mängel hinweisen.
Aber leider gibt es auch schwarze Schafe, und daher ist Vorsicht besser als Nachsicht: Nehmen Sie einen Gutachter mit, der das Haus besichtigt und versteckte Mängel erkennt. Dieser achtet unter anderem auf Schimmel, Schwamm oder Schadstoffbelastung. Auch Wärmedämmung, Abwasserrohre und Elektroleitungen nimmt ein Sachverständiger ins Visier. Eine Investition, die sich lohnt, denn der Kauf einer minderwertigen Immobilie mit hohen Sanierungskosten kommt Sie deutlich teurer.
Folgekosten für Sanierung und Modernisierung einkalkulieren
In den wenigsten Fällen können Sie in ein Secondhand-Einfamilienhaus ohne irgendwelche Sanierungsmaßnahmen einziehen. Bäder, Bodenbelag, Fenster – es gibt immer etwas, das ausgetauscht oder modernisiert werden muss. Kompromisse müssen Sie hier und da eingehen. Das ist eigentlich auch kein Problem und kann besonders dann reizvoll sein, wenn dadurch der Kaufpreis günstig ausfällt. Aber unterschätzen Sie den finanziellen Aufwand für Sanierung und Modernisierung nicht: Aus einem Schnäppchen kann schnell ein Fass ohne Boden werden.
Sind Um- und Ausbau beim Einfamilienhaus in spe möglich?
Sie haben ein tolles Einfamilienhaus gefunden. Alles stimmt – bis auf eine Sache: Sie benötigen mehr Platz. Einfach ein Stockwerk draufsetzen oder anbauen wären Möglichkeiten, um Raum zu schaffen. Aber ist das auch erlaubt? Überprüfen Sie vor dem Kauf, welche Baumaßnahmen in der Region überhaupt gestattet sind.
Besondere Auflagen sind bei alten Gebäuden zu beachten. Häuser, die unter Denkmalschutz stehen, können nicht nach Wunsch und Bedürfnis umgebaut werden. Hier gibt es genaue Vorgaben, die einzuhalten sind.
Grundbuch gibt Aufschluss über finanzielle und rechtliche Altlasten
Bevor Sie sich zum Kauf eines Einfamilienhauses entschließen, sollten Sie einen Blick ins Grundbuch werfen. Einsicht können Sie beim Grundbuchamt beantragen. So erfahren Sie, ob noch Altlasten vorhanden sind, beispielsweise Grundschulden, die Sie übernehmen müssten.
Auch Umbaumaßnahmen sind im Grundbuch aufgeführt. Nach dem Kauf sind Sie dafür verantwortlich und können haftbar gemacht werden.
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Einfamilienhaus mit Weitsicht finanzieren
Die Finanzierung Ihres Einfamilienhauses muss sorgfältig durchdacht sein. Finden Sie eine Bank, der Sie vertrauen. Es ist sinnvoll, sich von verschiedenen Kreditinstituten Angebote zu holen. Die Hausbank muss nicht unbedingt die beste Wahl sein, auch wenn Sie dort schon seit vielen Jahren Kunde sind.
Idealerweise haben Sie bereits ein finanzielles Polster, das Sie in die Finanzierung einbringen können. Kalkulieren Sie Ihr Budget nicht zu eng. Schließlich möchten Sie noch Geld haben, um gut zu leben. Ein Urlaub, Reparaturmaßnahmen etc. müssen immer möglich sein.
Der Kauf eines Einfamilienhauses ist ein großer Schritt, sowohl in emotionaler als auch in finanzieller Hinsicht. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, sondern recherchieren Sie genau, bevor Sie einen Kaufvertrag unterzeichnen. Die Unterstützung von erfahrenen Sachverständigen ist ratsam, damit sich Ihr Traum vom idealen Eigenheim erfüllt.